Gothaische gelehrte Zeitungen : auf das Jahr Stammdaten Inhalt Statistische Auswertung Zeitschriftenprofil Stammdaten Hier finden Sie die in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) hinterlegten bibliographischen Informationen zur Zeitschrift. Das Pluszeichen weist auf das Vorhandensein weiterer ausklappbarer Angaben hin. Titel : Gothaische gelehrte Zeitungen : auf das Jahr Erschienen : Gotha : Ettinger Erscheinungsverlauf : 1774 - 1804; damit Ersch. eingest Verbreitungsort(e) : Gotha Anmerkungen (Verbund) : ... Nebent. 1801 - 1804: Gothaische gelehrte Zeitungen auf das neunzehnte Jahrhundert Nummern : ID (PPN): 001914863 Zitierlink : https://gelehrte-journale.adw-goe.de Zitierlink in Zwischenablage kopiert ZDB-ID : 344024-2 https://ld.zdb-services.de/resource/344024-2 DNB-Nr. : 011994444 OCoLC-Nr. : 224607751 https://www.worldcat.org/oclc/224607751 AdW-Nr. : 329 Projekt : Gelehrte Journale und Zeitungen der Aufklärung (GJZ 18, seit 2011) Inhalt Über die inhaltliche Struktur der Zeitschrift können einzelne Abschnitte durch Aufklappen als Sucheinstieg ausgewählt werden: etwa einzelne Bände oder Jahrgänge und – je nach Aufbau der Zeitschrift – auch einzelne Stücke, Vorreden, Beilagen, etc. Jeder Abschnitt ist per Klick auswählbar und führt zu einem Trefferset der jeweils zugehörigen Artikel. Mithilfe der Facetten kann die Suche anschließend verfeinert werden.Auf der untersten Ebene können einzelne Artikel direkt ausgewählt werden. Die ggf. gekürzten Titel und die ihnen jeweils vorangestellte Gattung können, je nach Zeitschrift, bereits eine erste Orientierung bieten. Statistische Auswertung auf GJZ18-Datenbank Hier können Sie den Erschließungsstand der einzelnen Jahrgänge der Zeitschrift einsehen und sich ein Bild von ihrer fachlichen Ausrichtung und speziellen thematischen Vorlieben machen. Die Verteilung der Fächer basiert auf der Vergabe der Systemstellen in den einzelnen Datenbankeinträgen. Das Diagramm lässt sich mit dem Schieberegler individuell skalieren und kann auf einen bestimmten Zeitraum oder einzelne Jahrgänge beschränkt werden. Daneben wird auch der Vergleich zweier Jahrgänge angeboten. Das Diagramm kann so eventuelle Veränderungen der Programmatik sichtbar machen. Die dargestellten Balken sind jeweils klickbar und stellen nach Auswahl ein Trefferset der zum Fach und gewählten Zeitraum gehörigen Artikel der Zeitschrift zusammen. Bearbeitungsstand Fächerverteilung Zeitraum Einzeljahrgang Zwei Jahrgänge Auswahl : Auswahl : Auswahl : vs. häufigste Systemstellen : LITERÄR-, GELEHRTENGESCHICHTE / Gelehrtengeschichte, Biographien, Nekrologe / Einzelbiographien, Autobiographien Notation: Lit.3.2. Häufigkeit: 765 LITERÄR-, GELEHRTENGESCHICHTE / Gelehrtengeschichte, Biographien, Nekrologe / Lebenszeugnisse Notation: Lit.3.3. Häufigkeit: 757 LITERÄR-, GELEHRTENGESCHICHTE / Geschichte Gelehrter Anstalten: Akademien, Universitäten, Gelehrte Gesellschaften, Sprachgesellschaften Notation: Lit.6.0. Häufigkeit: 695 VERMISCHTE SCHRIFTEN / Allgemeine Werke / Vermischte Schriften mehrerer Verfasser, Periodika Notation: Verm.1.2. Häufigkeit: 491 PÄDAGOGIK / Pädagogische Institutionen (Schulen, Gymnasien, Ritterakademien) Notation: Päd.2.0. Häufigkeit: 219 PHILOLOGIE / Klassische und morgenländische Literatur: Texte und Kritik / Antike klassische Literatur / Klassische griechische Literatur Notation: Philol.4.1.1. Häufigkeit: 204 BILDENDE KUNST, SCHÖNE LITERATUR, MUSIK / Werke der Bildenden Kunst / Graphische Werke Notation: Kü.5.2. Häufigkeit: 202 Profil Hier finden Sie detaillierte Angaben zur Zeitschrift, die von den Mitarbeiter*innen des Projektes im Zuge ihrer Arbeit gewonnen wurden. Es handelt sich um Erkenntnisse über Herausgeberschaft, Mitarbeiterstab, Vernetzung, Publikationsgeschichte und Programmatik der Zeitschrift. Daneben werden spezifische Interessen benannt, Stil und Art der Rezensionen und Beiträge charakterisiert und auch Übernahmen aus anderen Zeitschriften aufgeführt. Digitalisat : http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN776568612 (1774-1775) https://digipress.digitale-sammlungen.de/calendar/newspaper/bsbmult00000538 (1776-1784) Personen : Ettinger, Carl Wilhelm (Herausgeber) Klüpfel, Emanuel Christoph (Rezensent/Beiträger) Lichtenberg, Ludwig Christian (Rezensent/Beiträger) Dumpf, Johann Wilhelm (Rezensent/Beiträger) Schack, Hermann Ewald (Rezensent/Beiträger) Reichard, Heinrich August Ottokar (Rezensent/Beiträger) Publikationsgeschichte : Anders als bei vielen Zeitschriftenprojekten der Zeit finden sich bei den "Gothaischen gelehrten Zeitungen" keinerlei Vorreden oder Mitteilungen der Herausgeber an das Publikum, in denen das Programm der Zeitschrift und ihre Mitarbeiter Erwähnung gefunden hätten. Herausgeber war der Verleger Carl Wilhelm Ettinger, der auch für die Auswahl der Bücher für den Rezensionsteil zuständig war. Die Idee zu dieser Zeitschrift stammte vermutlich von Emanuel Christoph Klüpfel, weitere Mitarbeiter waren Ludwig Christian Lichtenberg, Johann Wilhelm Dumpf, Schack Hermann Ewald und Heinrich August Ottokar Reichard. Darüber hinaus konnten lediglich zwei weitere Beiträger namentlich nachgewiesen werden: Hans Wilhelm von Thümmel, der den Nekrolog auf Emanuel Christoph Klüpfel im 98. Stück der "Gothaischen gelehrten Zeitungen" vom 7. Dezember 1776 verfasste, sowie Johann Gottfried von Herder, der im 47. Stück der "GgZ" vom 10. Juni 1780 die "Erziehung des Menschengeschlechts" von Gotthold Ephraim Lessing rezensierte. Das erste Stück erschien am 2. Februar 1774, beginnend mit einer Rezension des Werks "Versuch einer Naturgeschichte des Hamsters" von Friedrich Gabriel Sulzer. Auf Seite acht dieses Stücks findet sich lediglich eine kleine redaktionelle Mitteilung mit Informationen über den Erscheinungsverlauf, die Kosten und die Möglichkeiten des Bezugs der "GgZ". Weitere Informationen, auch über mögliche Wechsel im Programm der Zeitschrift oder Änderungen im Mitarbeiterkreis, werden nicht gegeben. Heinrich August Ottokar Reichard schrieb in seiner Autobiographie über die Gründung und den Fortgang der "GgZ": "Der leichtfertige Ton der damaligen gelehrten Blätter mißfiel [Emanuel Christoph] Klüpfel und brachte ihn auf den Gedanken, eine gelehrte Zeitung zu gründen […]. Der Plan fand anfangs vielen Widerspruch, es gab Leute, die allen Ernstes behaupteten, es sei nicht möglich, eine gelehrte Zeitung an einem Orte zu schreiben, wo sich keine Universität befinde […]." (Reichard, Selbstbiographie, S. 39) Nach Klüpfels frühem Tod 1776 erlebten die "GgZ" nach Aussage Reichards eine Krise, die jedoch durch das verstärkte Einwirken einer gothaischen "literarisch-patriotischen Gesellschaft" abgewendet wurde (Ebd., S. 41). Jedoch veränderte sich die Ausrichtung der Zeitschrift in Hinblick auf Beurteilungspraxis und Auswahl der rezensierten Werke allmählich. Redaktionsstil : Der Redaktionsstil ist zunächst berichtend-objektiv. Es werden keinerlei Wertungen der rezensierten Werke vorgenommen, sondern lediglich ihr Inhalt angegeben. "Dieses zwei Mal wöchentlich erscheinende Blatt war‚ von jeher durch einen anständigen freymüthigen Ton ausgezeichnet, und die in ihr vorkommenden Recensionen sind meistens eben so gründlich wie unpartheyisch." (zit. nach Roob, Ettinger, S. 238). Diese Praxis änderte sich gegen Ende 1778; ab 1779 finden sich klare Beurteilungen in den Rezensionen, auch wird ihr Ton subjektiver und es kommt sogar zu Verrissen einzelner Werke. Informationen : Bei den "Gothaischen gelehrten Zeitungen" sind lediglich der Herausgeber sowie die Mitarbeiter der ersten Stunde namentlich bekannt. Ansonsten wurde eine vollkommene Anonymität der Rezensenten gewährt, es erfolgte keine Namensnennung oder Kennzeichnung der Artikel mit einer Signatur. Lediglich die Zuschriften an die Zeitschrift sind mit dem Namen ihrer jeweiligen Verfassers unterzeichnet. Die gelehrten Nachrichten, Beiträge und Anzeigen überwiegen in ihrer Anzahl im Verhältnis drei zu zwei zu den Rezensionen, vom Seitenumfang her dominieren jedoch eindeutig die Rezensionen. Übernahmen aus anderen Zeitschriften fanden statt, sind jedoch nur sehr selten nachweisbar. Sie erfolgten nahezu ausschließlich aus ausländischen Periodika und lassen sich am veränderten Stil der Rezension erkennen. In den wenigen Fällen hingegen, in denen aus einer deutschsprachigen Zeitschrift eine Nachricht oder Rezension übernommen wurde, wird dies auch deutlich gemacht. Auffallend ist die inhaltliche Nähe zu den "Frankfurter gelehrten Anzeigen". Eine Vielzahl der Werke, die dort besprochen wurden, werden auch in den "GgZ" rezensiert. Meist erschienen die Rezensionen in den beiden Zeitschriften zeitnah zueinander, eine Übernahme von Rezensionen und Nachrichten lässt sich jedoch in keine Richtung nachweisen. Vielmehr fanden ab 1778 immer wieder Auseinandersetzungen zwischen den Beiträgern der beiden Periodika statt, indem etwa kritisch auf die Rezensionspraxis der jeweils anderen Zeitschrift verwiesen wurde oder man sich genötigt sah, Beiträge zu korrigieren bzw. Nachrichten zu widerrufen. Einen deutlichen Schwerpunkt in der Themenwahl der "GgZ" bilden Rezensionen und Anzeigen aus dem Bereich der Literär- und Gelehrtengeschichte sowie den Bildenden Künsten, der Schönen Literatur und Musik. Bedingt ist dies zum einen durch eine Vielzahl an Nachrichten über einzelne Gelehrte und Künstler sowie Akademie- und Universitätsnachrichten. Zum anderen wurden häufig neuerschienene Kupferstiche und Musiknoten angezeigt bzw. in Form von Subskriptionseinladungen auf ihre Entstehung aufmerksam gemacht. Daneben sind weitere Schwerpunkte der Zeitschrift die Rezension und Anzeige von Werken aus den Bereichen der Theologie, Geschichte, Geographie, Naturkunde und Medizin. Die Philologien finden eher weniger Beachtung, lediglich Kommentare zu und Editionen von Werken der klassischen griechischen Literatur finden sich häufiger. Nahezu unberücksichtigt bleiben hingegen die Fachbereiche Wissenschaftskunde, Kriegswissenschaften und Mathematik. Die Herausgeber schienen stark um Internationalität bemüht zu sein. In jedem Stück sind im Bereich der Rezensionen mindestens zwei Berichtsorte ausländisch (es dominieren London, Paris, Schweizer Verlagsorte und italienische Städte), auch in der Rubrik "Kurze Nachrichten" finden sich Beiträge aus ganz Europa. Zugleich bildet der mitteldeutsche Raum mit den Verlagsorten Gotha, Göttingen, Leipzig und Frankfurt am Main einen regionalen Schwerpunkt, insgesamt sind jedoch fast alle deutschsprachigen Verlagsorte vertreten. Bedingt durch die Ansiedlung der "GgZ" beim Verleger Carl Wilhelm Ettinger in Gotha, wurden viele Werke aus diesem Verlag rezensiert/angezeigt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Schriften, die in Göttingen bei Dieterich erschienen. Fast bei jedem rezensierten Werk wird der Preis genannt, auch viele Buchanzeigen sind mit Preisangabe versehen. Subskriptions- und Pränumerationsanzeigen zum Teil mit ausführlichen gestaffelten Preisangaben füllen bei vielen Stücken die Rubrik der "Kurzen Nachrichten", mit der jedes Stück schließt. Vereinzelt (vor allem in den ersten Jahrgängen) werden auch die Anzeige von Kupferstichen sowie Todesfälle in eigenen Rubriken zusammengefasst. Ein Netzwerk der Beiträger und Mitarbeiter ist, auch aufgrund fehlender Kenntnisse über die Beiträger/Rezensenten der Zeitschrift, zum jetzigen Zeitpunkt nicht aufzuschlüsseln. Vereinzelt wurden Briefe eingerückt, es kann jedoch nicht nachvollzogen werden, woher die Herausgeber Kenntnis über diese Korrespondenz haben. Über die Ausrichtung der "GgZ" kann aufgrund fehlender Vorberichte oder ausführlicherer redaktioneller Mitteilungen nur gemutmaßt werden. Allem Anschein nach hatten sie den Anspruch, sich sowohl an ein fachlich gebildetes Publikum als auch an Laien zu richten. So finden sich neben den großen theologischen Diskussionen der Zeit (Fragmentenstreit, Auseinandersetzung um die Bibelübersetzung Carl Friedrich Bahrdts) ausführliche Rezensionen der Reiseberichte über James Cooks zweite Weltumsegelung, die Anzeige verschiedener Theaterjournale sowie Ratgeber zur Kindererziehung, Jugend- und Frauenliteratur. Nach eigenen Vorgaben der Mitarbeiter sollten sich die Rezensionen der "GgZ" "jeden eigenen Urteils enthalten, aber so zweckmäßige Auszüge der angezeigten Schriften liefern […], daß die Leser über den Wert oder Unwert der letzteren selbst urteilen können." Diese auf dem deutschsprachigen Zeitschriftenmarkt recht ungewöhnliche Beurteilungspraxis konnte jedoch nur wenige Jahrgänge lang in Gänze durchgehalten werden (s. oben). Erscheinungsverlauf : Erschienen von 1774 bis 1804, ohne Unterbrechungen. Von 1787 bis 1794 ergänzt durch die "Gothaischen gelehrten Zeitungen – Ausländische Literatur", ebenfalls von Carl Wilhelm Ettinger herausgegeben. Diese erschienen einmal wöchentlich am Samstag zusammen mit der "GgZ" und sollten Platz bieten für die Publikation von Rezensionen aller wichtigen in- und ausländischen Schriften. Erscheinungszyklus : Zweimal wöchentlich, mittwochs und samstags Umfang : Ca. 400 S. pro Halbband, insgesamt ca. 800 S. pro Jahrgang, aufgeteilt in 104 Stücke zu je 8 S. (1 Bogen) in Quart sowie drei bis vier Beilagen pro Jahr. Stück- und Seitenzählung laufen über den gesamten Jahrgang, die Unterteilung in zwei Halbbände ist nur durch die beiden (vermutlich später) eingefügten Titelblätter vor dem ersten und dem 53. Stück zu erkennen. Der Artikelumfang beträgt meist zwischen ein und drei Seiten, vereinzelt auch sechs bis acht Seiten; jedes Stück besteht aus sechs bis sieben Seiten Rezensionen und ein bis zwei Seiten "Kurze Nachrichten" (eigene Rubrik). Jeder Jahrgang wird durch ein gemeinsames Register für die beiden Halbbände beschlossen. Das Stück kostete 1 Silbergroschen, für das Jahresabonnement mussten drei Reichstaler gezahlt werden. VD-18-Nr : 90296915 Kirchner-Nr : 308 Signatur : SUB Göttingen 8 EPH LIT 194/9 BV041575069 weiterführende Literatur : "Unter die Preße und ins Publikum". Der Schriftsteller, Publizist, Theaterintendant und Bibliothekar Heinrich August Ottokar Reichard, Gotha 2008. Eckardt, Johann Heinrich: Vom Gothaer Buchhandel und der Firma Carl Glaeser, Gotha 1907. Greiling, Werner, Seifert, Siegfried: Zur Topographie und Typologie des thüringischen Verlagswesens als Forschungsprogramm, in: Dies. (Hg.), „Der entfesselte Markt.“ Verleger und Verlagsbuchhandel im thüringisch-sächsischen Kulturraum um 1800, Leipzig 2004, S. 9-32. Köhler, Christoph: Gotha als Medienstandort von den Anfängen bis 1815, Jena 2014, S. 118-122. Roob, Helmut: Carl Wilhelm Ettinger (1742-1804), ein erfolgreicher Verlagshändler der Aufklärung in Thüringen, in: Erich Donnert (Hg.), Europa in der Frühen Neuzeit, Bd. 7, Köln 2008, S. 237-241. Uhde, Hermann (Hg.): Heinrich August Ottokar Reichard: Selbstbiographie, Stuttgart 1887. Verfasser des Profils : Jenny Standke Erstellungsdatum : 2019-11-218